Als erste Veranstaltung des Fachverbandes SHK NRW im Online-Format fand am 3. März der Praxistag „Geschäftsprozesse – erfolgreich digital“ statt. Die Moderatoren Alfred Jansenberger und Marie-Elis Marwitz führten durch einen prall gefüllten Thementag voller Best-Practice-Beispiele aus dem Handwerk für das Handwerk. Mit knapp 250 Anmeldungen fand die Verbandsveranstaltung großen Zuspruch und konnte sich über zahlreiche Teilnehmer aus dem Handwerk, aber auch aus Universitäten und über Vertreter des Großhandels freuen.
Thema des Webinars waren digitale Geschäftsprozesse zur Erleichterung der täglichen Aufgaben, die aufgrund von steigendem organisatorischen und rechtlichen Aufwand bei oft gleichbleibender (oder sogar abnehmender) Teamstärke nicht einfacher werden. Hierbei können digitale Prozesse eine Entlastung schaffen. Die Beiträge reichten von Offline- und Online-Konfiguratoren zur Angebotserstellung und Preisfindung, über digitale Wartungs- und Störungslösungen bis hin zu ZUGFeRD-Rechnungen und digitaler Unterstützung bei der Arbeitssicherheit im Betrieb. Denn gleich zu Beginn der Veranstaltung wurde klar: Das bloße Ausstatten von Monteuren mit einem Tablet oder Smartphones allein beschreitet noch keinen Digitalisierungskurs im Unternehmen, wenn die Arbeitsschritte insgesamt die gleichen die bleiben. Der Fachverband stellte daher zahlreiche Programme und App-Lösungen vor, die bei einer Umstellung der Prozesse im Handwerk unterstützen und eine digitale Arbeitsweise ermöglichen. Darüber hinaus kamen zu den einzelnen Lösungen jeweils Betriebe zu Wort, die der Fachverband als „digitale Vorkoster“ gewinnen konnte. Die SHK Profi-Redaktion war für unsere Leser dabei.
Von Heizungsrechner bis Angebotskonfigurator
Einen unabhängigen Heizungsrechner stellte Matthias Baur von Thermregio vor, einem 2016 gegründeten Start-Up Unternehmen (www.thermregio.de). Ziel war es, eine Lösung für das Handwerk zu schaffen, die auf der Firmenwebsite eingebunden werden kann und mit der der Endkunde ein erstes Preisgefühl bekommt. Baur erklärte, dass dabei vor allem die Herstellerneutralität im Vordergrund steht und der Rechner auf jeden Heizungsbaubetrieb individuell anpassbar ist. Die Abfrage des Online-Formulars beginnt dabei mit allgemeinen Gebäudedaten wie Baujahr und Etagen, schließt die bestehende Heizungsanlage und Dämmung mit ein und endet schließlich in einer Auswahl von möglichen Heizungssystemen. Der Clou dabei: Auf Basis der Daten erstellt das System ein Angebot, der Endkunde bekommt ein Endkundenangebot. Verschiedene Vorlagen sind möglich.
Laut Baur reiche den meisten Endkunden diese erste Information mit einem Hersteller, einem Preis sowie der Auflistung von Firmen schon aus. Der nächste Schritt besteht in der persönlichen Kontaktaufnahme. Der Betrieb erhält ein importierbares, vollwertiges Angebot und hat Zeit für ein Erstgespräch gespart. Zu Verfügung steht mittlerweile ebenfalls ein Bad-Budgetplaner. Auch ein Anwender, der Meisterbetrieb Lüpschen Sanitär+Heizung, bestätigte: Bei den vielen Anfragen, die das Unternehmen jeden Tag erreichen, spart der Rechner enorm Zeit.
Der vollständige Pressebericht zum Praxistag des Fachverbandes SHK NRW ist in der Ausgabe 03/2021 des SHK Profi nachzulesen.